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SELBST GELESEN







Ich komme nicht so häufig dazu, wie ich es gerne hätte,

aber lese natürlich auch selbst wahnsinnig gerne.

Hier teile ich meine Leseerlebnisse. 





Ich muss einige Rezis noch schuldig bleiben, und die genannten sind sehr knapp, aber diese Titel haben mich im vergangenen Jahr unterhalten:


"Where the Crawdads Sing" von Celia Owens (Der Gesang der Flusskrebse)
Absolute Leseempfehlung, nicht umsonst ein Bestseller und auch von der Kritik hochgelobt. Die Geschichte einer Waisen, die ab den Sechzigerjahren des letzten Jahrhunderts ganz auf sich allein gestellt in einem ärmlichen Sumpfgebiet in North Carolina
 zu einer beeindruckenden und erfolgreichen Frau heranwächst. Diese Coming-of-Age-Geschichte hat viele Lesende kurioserweise offensichtlich verärgert, wenn man sich Rezensionen im Internet ansieht, sie verstehen den Hype nicht, ich verstehe die Hartherzigkeit dieser Leser und Leserinnen nicht - mich hat das Buch gepackt. Es kommt nicht ganz, aber nah heran an die Großartigkeit von Harper Lees "To Kill a Mockingbird" (Wer die Nachtigall stört). 


"The Night Hawks" von Elly Griffiths
Griffiths does what Grifftiths does und unterhält auch hier wieder gekonnt durch die liebgewonnenen Charaktere und einen feinen, schrägen Plot. Fans werden es lieben, für Neuentdeckende empfehle ich, die Reihe mit Band 1 zu beginnen.


"Das Gewicht der Worte" von Pascal Mercier
Dieses Buch ist wie sein Autor ein Schwergewicht. Es begann für mich ganz großartig, dann wurde es wirklich zähe Lektüre, kam aber zu einem für mich feinen Ende. Ich teile die Liebe von Pascal Mercier für Sprachen, und ich mochte die Beschreibungen der Komplexität von Übersetzungen, die immer präsente Inbezugnahme auch der jeweiligen Kulturen des Landes der jeweiligen Sprache. Bestimmt ist das Buch zu lang geraten, er verliert sich in zahlreichen Nebencharakteren und deren Geschichten, und ich wurde das Gefühl nicht los, dass er, der ja auch nicht mehr der jüngste Erzähler ist, hier noch einmal so viel von sich preisgibt. Aber selbst wenn ich mich täusche - Mercier ist einer der feinsten Erzähler unserer Zeit, und für mich darf er so viel mäandern, wie er möchte, ich goutiere jeden seiner Sätze.


"The Midnight Library" von Matt Haig
Ein unfassbar gutes, gelungenes Buch und ein unfassbar gutes, gelungenes Plädoyer für das Leben und seine Schönheit und für die Wichtigkeit eines jeden Menschen. Nicht nur, aber auch für Teenager und andere Menschen empfohlen, die viel Traurigkeit in sich spüren. Bei alldem eine spannende Geschichte, die auch ohne den suizidalen Überbau wunderbar unterhält. 


"Goodnight Beautiful" von Aimee Molloy
"Home Stretch" von Graham Norton
"The Girl Before" von JP Delaney
 
"Lea" von Pascal Mercier
"Bonkers" von Jennifer Saunders
"Summer Water" von Sarah Moss
"Lady of the Lake" von Raymond Chandler
"Later" von Stephen King
"The Lantern Men" von Elly Griffiths
"Letzte Nachricht" von Regine Frei
"Die Frau im Schatten" von Regine Frei
"The Lying Game" von Ruth Ware (Wie tief ist deine Schuld)

"I Found You" von Lisa Jewell (Der Fremde am Strand)




"The Wife" von Meg Wolitzer (Die Ehefrau)


Der ältere Autor Joe Castleman und seine Frau Joan fliegen nach Helsinki, wo ihm als Krönung seiner schillernden Karriere ein renommierter Literaturpreis verliehen werden soll. Auf dem langen Nachtflug wirft Joan einen schonungslosen Blick zurück auf ihre Beziehung, auf die Anfänge, auf den Moment, an dem der Betrug begann und dessen Folgen, und beschliesst, sich nach über vier Jahrzehnten Ehe von Joe zu trennen.

Eine kurze Geschichte vom Ende einer Beziehung, die mich von der ersten Seite an in ihrem Bann zog. Ich habe das Buch im Original gelesen und war vom Erzählstil gepackt, The Wife ist eine der besten und am schönsten geschriebenen Geschichten, die ich seit langem gelesen habe. Es war dabei unerheblich, dass man sich "das Geheimnis" schon von Anfang an denken kann, es tat der Spannung, die von dieser Erzählung ausgeht, keinen Abbruch. 




"Vox" von Christina Dalcher

Eine Welt in der nicht so fernen Zukunft, in der es nach einer religiös-faschistischen Machtübernahme in den USA den dort lebenden Frauen nur noch gestattet ist, einhundert Wörter am Tag zu sprechen. Sie werden dafür mit einem Armband ausgestattet, das ihnen Stromschläge verpasst, wenn sie diese Anzahl an Wörtern überschreiten. Schon kleine Mädchen werden dahin erzogen, ein Leben ohne Kommunikation zu führen. Frauen dürfen nicht mehr arbeiten, sie sind an Haus und Kinder gebunden, selbst der Einkauf muss wortlos stattfinden. 

Die Geschichte wird von Dr. Jean McClellan erzählt, einer Wissenschaftlerin und Mutter dreier Kinder, die ihren Beruf nicht mehr ausüben darf, und deren Sohn sich zum vehementen Verteidiger des neuen Sytems entwickelt. Ihr Entsetzen, ihre Nöte und ihre Ängste sind so greifbar geschildert, dass ich das Buch kaum aus der Hand legen konnte. Eine Mischung aus The Handmaid's Tale trifft Mission Impossible, verstörend, rasant und alles in allem nicht so dystopisch, wie man hoffen würde.




Auf dem SUB:

Noch erschütternd viele Titel ... 










2018


"Du und Ich" von Niccolò Ammaniti

aus dem Italienischen von Ulrich Hartmann


Die rührend-verstörende Geschichte eines heranwachsenden Jungen, der durch die Begegnung mit seiner älteren Halbschwester lernt, sich in seiner eigenen Haut wohler zu fühlen und dem Erwachsenwerden ein großes Stück näher kommt. Der italienische Starautor benötigt dafür lediglich 150 Seiten, und ich bedauere einmal mehr, seine Sprache nicht zu beherrschen, auch wenn die Übersetzung von Ulrich Hartmann sich sehr gut liest. 

 




 

"Der Junge, der sich in Luft auflöste" von Siobhan Dowd

aus dem Englischen von Salah Naoura

 

Ein Ermittlungsroman der anderen Art nicht nur für Kinder und Jugendliche, wie ich fand. Ted ist ein hochbegabter und hochanstrengender Elfjähriger, der mit seiner älteren Schwester Kate und den Eltern in London lebt. Seine Tante kommt mit dem Sohn nach fünf Jahren endlich einmal wieder zu Besuch. Bei einem Ausflug verschwindet Cousin Salim spurlos nach einer Fahrt mit dem London Eye. Ted hat seine eigenen Theorien zum möglichen Geschehen, doch niemand will ihm zuhören, und so beginnen er und seine Schwester den Cousin auf eigene Faust mit der Suche nach dem Jungen, der sich in Luft auflöste. Spannend geschrieben, nachdenklich stimmend, gerade, was den Umgang mit Ted betrifft, aber auch mit wunderbar lapidar beschriebener Situationskomik.


 

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